Tiergestützte Therapie
Bei der Tiergestützten Therapie findet ein Prozess
statt, in
dem
ein Tier positiv in das Leben einer Person einwirkt. Dabei geben die
Tiere
direkte Rückmeldung auf das menschliche Verhalten, ohne die
Person
zu bewerten. Viele Menschen stoßen in ihrem Leben oft auf
Ablehnung, sei es auf Grund ihres Aussehens, eines Sprachfehlers oder
sonstiger Auffälligkeiten. Ein Tier akzeptiert einen Menschen
so wie er ist. Äußerlichkeiten bedeuten ihm nichts.
Es
reagiert alleine auf die Art, wie man mit ihm umgeht.
Durch den positiven Umgang mit Tieren wird das Selbstbewusstsein der
Kinder, Jugendlichen oder
Erwachsenen gestärkt und somit bieten sich ihnen neue
Möglichkeiten weitere
Entwicklungsschritte zu machen, die ohne die Mithilfe des Tieres
langsamer oder gar nicht möglich gewesen wären. Es
gilt dann, diese positiven Erfahrungen, die in der Arbeit mit den
Tieren
gemacht wurden, auf andere Bereiche des eigenen Lebens zu
übertragen.
Weiterhin wird durch das Zusammensein mit Tieren das Annehmen von
Anders-Sein, und somit Empathie und Beziehungsfähigkeit
eingeübt.
Bei allen positiven Eigenschaften der Tiere muß
jedoch immer bedacht werden, daß das Tier den Therapeuten
nicht ersetzen kann! Das Tier übernimmt hier eine
unterstützende und helfende Funktion unter der fachgerechten
Anleitung eines ausgebildeten Therapeuten im Rahmen eines
Förderplans.
Nur ein Tier, das sich physisch und psychisch wohl
fühlt, wird sich mit Freude an der therapeutischen Arbeit
beteiligen. Dies bedeutet, daß bei Tieren die in der Therapie
tätig sind, die artgerechte Haltung und ein entsprechender
physischer und psychischer Ausgleich auf diese anstrengende Arbeit
höchste Priorität haben muß!
Der Therapiebegleithund
... Als Therapiebegleithund bzw. Therapiehund sind diejenigen
trainierten bzw. ausgebildeten Tiere zu bezeichnen, die in begleitender
und unterstützender Funktion in therapeutische Prozesse oder
Konzepte eingebunden werden ...
(Vernooij und Schneider, Handbuch der Tiergestützten
Intervention, 2008).
Therapiebegleithunde schenken Vertrauen und sind auch
vertrauenswürdig. Sie vermitteln Nähe, Sicherheit und
Geborgenheit. Sie reagieren sensibel auf Stimmungen und
Gefühle. Sie motivieren zum Leben. Sie sind
allerdings kein Therapieersatz.
Therapiebegleithunde sind die Begleiter in sogenannten
"Therapiebegleithundeteams". In diesem Team sind Mensch und Hund
gleichermaßen ausgebildet für die
tiergestützte Arbeit. Gemeinsam unterstützen sie die
therapeutische und pädagogische Arbeit von
Fachkräften.
Einsatzgebiete von Therapiebegleithundeteams
Gerade ältere Menschen sind häufig sozial
isoliert und leiden unter einem Mangel an Kommunikation. Der Umgang mit
Therapiebegleithunden fördert nicht nur die Mobilität
und veringert das Schmerzempfinden, durch den entspannten
und zärtlichen Kontakt mit einem anderen
Lebewesen, werden
Erinnerungen geweckt und es entsteht eine willkommene Abwechslung vom
Alltag.
Auch verhaltensauffällige Kinder (z.B. ADHS)
profitieren von der Ruhe, die die Hunde ausstrahlen. Sie lernen
behutsam und
bedacht mit dem Vierbeiner umzugehen und stärken ihr
Selbstbewusstsein. Eventuell
vorhandene Ängste können mit Hilfe geschulter
Therapiehunde überwunden werden. In Gruppen kann der Besuch
des Therapiehundes konzentrationsfördernd und
konfliktlösend wirken.
Bei Menschen, die Schreckliches erlebt haben und die erst
wieder Vertrauen fassen müssen, kann der Hund als "sozialer
Katalysator" eine Kommunikation mit dem Therapeuten einleiten.
Auch von der Umwelt durch psychische und pysische Erkrankungen
ausgeschlossene Menschen können von der vorurteilsfreien
Zuwendung der Therapiehunde profitieren. Der körperliche
Kontakt mit dem Hund entspannt und gleichzeitig trainiert er die
Motorik, Feinmotorik, die Muskulatur und das Herz-Kreislaufsystem.
Diese Erkrankungen können
Verhaltensstörungen
verschiedener Ursache, psychische Erkrankungen, Störungen in
der emotionalen Entwicklung, Kommunikations- und Beziehungsprobleme,
verschiedene Formen psychosomatischer Erkrankungen, psychomotorische
Entwicklungsstörungen, Sprachbehinderung und
Sprachentwicklungsstörungen, Lernbehinderung
und
geistige
Behinderung oder auch Therapiemüdigkeit sein.
Um die seit langem bekannte positive Wirkung zur
Selbstheilung, und die leichtere Kontaktaufnahme durch Hunde zu
nutzen, kommen die Teams in Kindergärten, Schulen,
Vorschulen, in
Sonderschulen, integrative Beschulungsformen, in Altenheime /
Pflegeeinrichtungen / Hospize, zu psychisch erkrankten
Menschen, in
heilpädagogische Einrichtungen, in Mensch-Tier
Begegnungshäuser, in Krankenhäuser,
in Einrichtungen
für
Menschen
mit Behinderungen.
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Die Interessengemeinschaft
Das Ziel der Interessengemeinschaft der
Therapiebegleithundeteams
Oberland ist es, den Austausch von Erfahrungen der
Teams zu erleichtern und deren Arbeit und
Leistungen bekannt zu machen, zu fördern und zu
unterstützen. Ferner will die IG die Weiterbildung der
Teams unterstützen bzw.
ermöglichen.
Ihnen möchte die IG die
Möglichkeit bieten,
ohne
großen Aufwand, das für Sie geeignete Team zu
finden. Dabei geht es nicht um die Hunderasse oder den Teambegleiter.
Entscheiden Sie allein nach der örtlichen Entferung zu Ihrem
Einsatzort. Die Teams haben alle erfolgreich die nötige
Ausbildung durchlaufen und würden sich freuen, wenn Sie sich
mit Ihrem Anliegen an sie wenden.